Aus dem Leben eines Self Publishers

Ich habe mir bisher nie Gedanken gemacht, wie das alles eigentlich funktioniert, in den Büchern. Da stehen alle Buchstaben immer schön geordnet, in Reih und Glied, drängen sich nicht auf und ich bemerke nichts davon, wenn ich mich in den Inhalt versenke.
Nun möchte ich mein Buch über CreateSpace herausbringen und plötzlich sitze ich in einem riesigen Haufen an Büchern und mache mir das erste Mal in meinem Leben Gedanken über Schriften, Absätze, Ränder, Schusterjungen und Hurenkinder. Eine sehr verwirrende neue Welt und plötzlich überfällt mich auch eine große Hochachtung vor all diesen Menschen, die all das leisten, ohne dass ich es je bemerkt habe.
Ich war einfach nur Leser und habe Bücher geliebt, aber nie genau sagen können warum. Ich habe mich in Geschichten versenkt und bin nicht durch störende Fehler herausgerissen worden. Ich habe einfach gelesen.
Jetzt weiß ich es ein bißchen besser. Es ist so wichtig, welche Schrift man präsentiert bekommt, ob sich im Text Lücken auftun, wie eng, oder weit, die Zeilen zueinander stehen, usw. (Ich habe heute das erste Mal seit langer Zeit wieder über Silbentrennungen nachdenken müssen)
Ich danke an dieser Stelle, all diesen Menschen, die mir bisher so viel Lesevergnügen bereitet haben. Leider habe ich ihre Arbeit bisher nie bemerkt.


Happy Holi

Ganz schön schwierig, so ohne das Internet. Ich durfte heute erst um 16 Uhr wieder teilnehmen und es ist mir echt schwer gefallen. 2000 Wörter sind eine ganze Menge. Vielleicht morgens eine halbe Stunde? Ich weiß es noch nicht, aber ich versuche meine Challenge weiter durchzuziehen. Seltsame Welt.
Natürlich habe ich dann, am späten Nachmittag, auch erst erfahren, dass heute das Holi- Fest in Indien ist. Ich musste sehr lachen, als ich die bunten Photos meiner Freunde auf Facebook sah. Noch dazu habe ich gerade heute, über genau dieses Fest, in meiner Indien- Geschichte geschrieben. Was für ein Zufall! Happy Holi an alle!

Leipzig

Die letzten zwei Tage war ich in Leipzig auf der Buchmesse und auf der Autorenrunde. Eine spannende Erfahrung.
Zuerst einmal bin ich sehr stolz. Ich habe mein Ziel erreicht. Im letzten Jahr, in Leipzig, habe ich mir geschworen, dass zur nächsten Buchmesse mein erstes Buch fertig ist und es hat tatsächlich geklappt. "Zufällig Hawaii" steht im Amazon Shop, sowie auch bei Apple, Weltbild, Thalia und vielen anderen.
Durch die Autorenrunde Leipzig durfte ich mich dann wie ein Autor fühlen. Ein noch sehr seltsames Gefühl, bin ich das?
Ich habe wieder viel gelernt über das Schreiben, über das Self- Publishing und ich habe viele tolle Kollegen kennengelernt.
Aber das wirklich wichtige habe ich gestern erfahren. Es gibt so viele Buchbegeisterte Menschen. Inmitten einer der zeitweise nur noch einseitig betretbaren Röhren (die Wege zwischen den Hallen) kämpfte ich gegen meine Platzangst, bis mir plötzlich bewußt wurde, dass es doch unglaublich schön ist, dass es so viele Menschen gibt, die sich für Bücher interessieren, die Bücher lesen und lieben, so wie ich auch.
Ein kleines Highlight hatte ich am Freitag. Ich sah einen sehr lustigen Hakan Nesser bei einer Signierstunde.
Mir schwirren noch so viele Dinge im Kopf herum. Tolle Gespräche in überfüllten Zügen, lustige Begegnungen mit Menschen, die man bis jetzt nur von Facebook kannte, spannende Lesungen mit charismatischen Autorinnen und, und, und.
Für die nächsten Wochen habe ich mir eine persönliche Challenge gesetzt. Ich werde jeden Tag 2000 Worte schreiben, vorher darf ich nicht ins Internet. Mal sehen, wie das klappt.

ICC

In der letzten Woche war ich an zwei Tagen auf der ITB unterwegs. Leider waren fast keine Aussteller aus Hawaii zu finden, aber es hat wie immer Spass gemacht, durch die vielen Länder zu streifen, bekannte Orte wiederzuentdecken und neue Orte zu erkunden. Hach, da kam ganz schön viel Fernweh auf.
An beiden Tagen habe ich die Messe durch das ICC betreten und die Zeitreise in die 70er und 80er Jahre genossen. Und dann las ich heute morgen DAS.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich bin einfach sehr traurig.
In "Die Straßen von Berlin" haben wir in der Folge: "Terror" einen Teil des ICCs in die Luft gesprengt. Natürlich nur im Film und mit Hilfe von digitalen Effekten, aber jetzt kommt es mir so vor, als ob das bald Wirklichkeit wird.

Pubnpub

Eine wirklich schöne Veranstaltung von Leander Wattig.
Ich habe schon drei Mal daran teilgenommen und es war immer wieder überraschend. Heute gab es einen Vortrag von Dorothea Martin: Transmedia Storytelling.
Ich bin mir nicht sicher ob das der Schlüssel zur Welt ist, aber es war spannend!

Rätselhafte Amazonwelt

Jetzt ist mein Baby schon einen Tag auf der Welt und ich verstehe alle Mamas und Papas, die einen mit dunklen Schatten unter den Augen angähnen. So ein Baby ist ganz schön viel Arbeit. Das Gleiche gilt für ein neues Buch. Puh.
Ich hatte ja eigentlich gedacht, ich kann mich jetzt zurücklehnen und mich auf meine neuen Projekte stürzen, aber nein, da ist ja noch was. Ich muss der Welt jetzt ja auch mitteilen, dass es das Buch überhaupt gibt. So habe ich heute, das erste Mal in meinem Leben, Buchblogger angeschrieben und versucht auch auf sonstigen Kanälen Werbung zu machen. Mich ergreift dabei immer eine große Scham und ich habe Angst, den Menschen auf die Nerven zu gehen.
Dann gibt es noch ein neues Phänomen: Ich schaue alle halbe Stunde auf die Charts bei Amazon und wundere mich. Nein, halt, den halben Tag war ich sehr frustriert, weil ich meinen langsamen Abstieg von 16000 auf 20000 beobachten konnte. Aber dann, plötzlich, Platz 5000 und in der Rubrik: "Reise und Abenteuer" war ich sogar auf Platz 45. Wo bin ich gerade? Moment, ich schaue nach: allgemein, Platz 4556, meine neue Lieblingskategorie, 51. Verstehe jemand die Amazon Charts...
So, jetzt werde ich versuchen noch ein bisschen an "Der Picture Bride" zu arbeiten. Das Buch soll ja auch bald das Licht der Welt erblicken.

Mein erstes Buch :-)

Es ist geschafft!
Ich habe mein Baby auf seine Reise geschickt.
"Zufällig Hawaii" wird gerade von Amazon überprüft und steht hoffentlich bald bereit.
Es war ein langer, schwieriger Weg.
Glauben Sie niemanden, der Ihnen erzählt, dass das Veröffentlichen eines Ebooks einfach ist.
Es gab Zeiten, da wollte ich mein Laptop nur noch in die Ecke schmeißen und aufgeben. Sie können sich gar nicht vorstellen, was man da alles wissen muss. Ich war ja noch nie ein großer Technik Crack, aber das hätte ich ohne die Hilfe meines Mannes niemals geschafft.
Jetzt kann ich auch viel besser verstehen, warum sich so viele Autoren in Verlagen wohl fühlen. Sie müssen sich um diesen technischen Kram einfach nicht kümmern.

Jetzt beginnt eine weitere spannende Phase:
Wie finde ich meine Leser?
Wird mein Baby einfach in den Untiefen von Amazon verschwinden?
Mögen die Leser mein Buch (wenn sie es denn mal gefunden haben)?
Wie mache ich Werbung, ohne dass mir alle Freunde und Bekannte die Freundschaft aufkündigen oder mich bei Facebook entfreunden?
Fragen über Fragen.

Oh mein Gott! Ich habe ein Buch veröffentlicht!

Zufällig Hawaii

"I went for years not finishing anything. Because, of course, when you finish something you can be judged." - Erica Jong

Wie wahr!
Genau das möchte ich versuchen zu ändern.