Neues aus Hawaii - 4
14.01.18 07:31
Heute morgen, um kurz nach 8 Uhr, erschreckte mich mein Telefon mit einem schrecklichen Warnton. Ich saß alleine auf unserer Terrasse, genoß die ersten Sonnenstrahlen und betrachtete die tobende Brandung. Für heute waren ja riesige Wellen vorhergesagt worden.
Diese Nachricht konnte ich auf meinem Telefon lesen. Zusammen mit dem schrillen Ton lösten die Worte in mir eine große Verständnislosigkeit aus. Hatte sich da jemand einen Scherz erlaubt? Aber wer sollte sowas tun, zumal die Nachricht nicht durch irgendeinen Messanger geschickt worden war, sondern einfach so auf meinem Telefon aufgetaucht war. Meinten die (wer immer das auch sein sollte) es etwa ernst? Was sollte ich tun?
Ich fing an auf einigen Nachrichtenseiten zu googeln, aber das brachte kein Ergebnis.
Dann bekam ich eine Nachricht einer Facebook-Freundin, die auf Hawaii lebt. Sie fragte, ob ich die Nachricht auch bekommen hätte.
"Ja", schrieb ich zurück. Und dass ich ratlos sei, was zu tun wäre.
Meine Freundin wies mich auf das Fernsehen hin. Dort hätten sie gerade gesagt, dass man unbedingt im Haus bleiben sollte.
Oh Gott, das war Ernst. Mehrere Katastrophenfilme ploppten vor mir auf. Auf der anderen Seite konnte es doch nicht sein. Die Wellen rauschten, ein paar Surfer kraulten gerade in Richtung der Brandung, der Himmel war blau. Nein, es konnte nicht sein. Oder doch? Warum gingen die Sirenen, die hier überall stehen, nicht an?
Ich ging ins Haus und suchte Hawaii News Now, einen Fernsehsender, der fast ausschließlich Nachrichten aus der Region bringt.
Dort sprachen die beiden Moderatoren gerade davon, dass der Alarm "wahrscheinlich" ein Fehler war. Kurze Zeit später bestätigte das auch ein Laufband in leuchtend roter Schrift.
Ganze 40 Minuten nach dem falschen Alarm schrillte mein Telefon wieder.
Wahnsinn.
Anscheinend hat irgendein armer Mensch auf den falschen Knopf gedrückt.
Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wieviel so ein Warnsystem wert ist, wenn man ihm nicht vertrauen kann. Aber ich war auch etwas schockiert, dass ich mich eigentlich noch nie damit befasst habe. Seek immediate shelter. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wohin ich gehen sollte. Hier gibt es nirgendwo Schutzräume, wir sind hier auf dem Land. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie man sich, im Falle eines Angriffs, verhalten soll. Muss ich das?
Ich habe viele Berichte über Menschen gelesen, die sich von ihren Lieben verabschiedet haben, Leute, die sich in Kellern und Unterführungen in Sicherheit bringen wollten, Familien, die ihre Fenster im Haus mit Klebeband gesichert haben und sich danach ins Badezimmer verzogen und auf den Einschlag gewartet haben.
Für die Einwohner von Hawaii ist so ein Angriff viel mehr im Bereich des Möglichen, als für mich. Hier gab es in den letzten Monaten viele Übungen und Berichte über einen Angriff aus Nordkorea. Deswegen ist auch die Angst so groß und der Glaube, dass es wirklich passieren könnte.
Ich weiß immer noch nicht, wie ich dieses seltsame Erlebnis für mich bewerten soll.
Zumindest bin ich sehr froh, dass es nur ein Fehler war und dass ich noch etwas länger diesen wunderschönen Ort genießen darf.
Aloha!
Diese Nachricht konnte ich auf meinem Telefon lesen. Zusammen mit dem schrillen Ton lösten die Worte in mir eine große Verständnislosigkeit aus. Hatte sich da jemand einen Scherz erlaubt? Aber wer sollte sowas tun, zumal die Nachricht nicht durch irgendeinen Messanger geschickt worden war, sondern einfach so auf meinem Telefon aufgetaucht war. Meinten die (wer immer das auch sein sollte) es etwa ernst? Was sollte ich tun?
Ich fing an auf einigen Nachrichtenseiten zu googeln, aber das brachte kein Ergebnis.
Dann bekam ich eine Nachricht einer Facebook-Freundin, die auf Hawaii lebt. Sie fragte, ob ich die Nachricht auch bekommen hätte.
"Ja", schrieb ich zurück. Und dass ich ratlos sei, was zu tun wäre.
Meine Freundin wies mich auf das Fernsehen hin. Dort hätten sie gerade gesagt, dass man unbedingt im Haus bleiben sollte.
Oh Gott, das war Ernst. Mehrere Katastrophenfilme ploppten vor mir auf. Auf der anderen Seite konnte es doch nicht sein. Die Wellen rauschten, ein paar Surfer kraulten gerade in Richtung der Brandung, der Himmel war blau. Nein, es konnte nicht sein. Oder doch? Warum gingen die Sirenen, die hier überall stehen, nicht an?
Ich ging ins Haus und suchte Hawaii News Now, einen Fernsehsender, der fast ausschließlich Nachrichten aus der Region bringt.
Dort sprachen die beiden Moderatoren gerade davon, dass der Alarm "wahrscheinlich" ein Fehler war. Kurze Zeit später bestätigte das auch ein Laufband in leuchtend roter Schrift.
Ganze 40 Minuten nach dem falschen Alarm schrillte mein Telefon wieder.
Wahnsinn.
Anscheinend hat irgendein armer Mensch auf den falschen Knopf gedrückt.
Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wieviel so ein Warnsystem wert ist, wenn man ihm nicht vertrauen kann. Aber ich war auch etwas schockiert, dass ich mich eigentlich noch nie damit befasst habe. Seek immediate shelter. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wohin ich gehen sollte. Hier gibt es nirgendwo Schutzräume, wir sind hier auf dem Land. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie man sich, im Falle eines Angriffs, verhalten soll. Muss ich das?
Ich habe viele Berichte über Menschen gelesen, die sich von ihren Lieben verabschiedet haben, Leute, die sich in Kellern und Unterführungen in Sicherheit bringen wollten, Familien, die ihre Fenster im Haus mit Klebeband gesichert haben und sich danach ins Badezimmer verzogen und auf den Einschlag gewartet haben.
Für die Einwohner von Hawaii ist so ein Angriff viel mehr im Bereich des Möglichen, als für mich. Hier gab es in den letzten Monaten viele Übungen und Berichte über einen Angriff aus Nordkorea. Deswegen ist auch die Angst so groß und der Glaube, dass es wirklich passieren könnte.
Ich weiß immer noch nicht, wie ich dieses seltsame Erlebnis für mich bewerten soll.
Zumindest bin ich sehr froh, dass es nur ein Fehler war und dass ich noch etwas länger diesen wunderschönen Ort genießen darf.
Aloha!